Wer hätte das gedacht?
(Anonym)
Politisch ist Janssen bisher ein unbeschriebenes Blatt. Die Tatsache, dass er sowohl in der Stadtverwaltung aufgestiegen ist wie auch den gut dotierten Geschäftsführerposten der KKA erhalten hat, würde normalerweise den Verdacht nahelegen, dass er in den entsprechenden Netzwerken gut verdrahtet ist. Das wiederum könnte die Aussichten beflügeln, die begehrten Stimmen in der politischen Mitte abzufischen, ohne die ein Sieg auch in Kleve nicht möglich ist.
Allen Herausforderern gleichermaßen zugute kommt übrigens ein aktuelles Urteil des nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichts. Die Richter erklärten heute die Abschaffung der Stichwahl für unzulässig, es bleibt bei den Kommunalwahlen also alles wie gehabt. Wenn keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erringt (in Kleve nicht ganz unwahrscheinlich), müssen die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen 14 Tage später zur Stichwahl antreten.
Bisher waren die Auguren davon ausgegangen, dass der Modus ohne Stichwahl dazu führen könnte, dass selbst eine (zweifelsohne geschwächte) Sonja Northing wiedergewählt werden könnte. Bei vier Kandidaten hätten dazu im extremsten Fall 26 % der Stimmen gereicht, wenn sich die anderen drei Kontrahenten gegenseitig ausgeschaltet hätten. Nun aber könnte es auf den zweiten Wahlgang ankommen, und da wiederum möglicherweise auf Empfehlungen der Parteien, die in der ersten Runde unterlegen sind. Also zum Beispiel: Die CDU empfiehlt Rolf Janssen, oder aber: Die Grünen empfehlen Wolfgang Gebing. Das verändert die Aussichten erheblich.
Sehr spannend!