Vor sechs Tagen erst waren die Bewohner des Seniorenheims Clever Stolz geipmft worden, doch zwei Tage später erfuhr eine Mitarbeiterin, dass sie positiv ist – möglicherweise der der Beginn der Infektionskette, in deren Verlauf nun sieben Senioren erkrankt sind; eine Frau (87) ist mittlerweile gestorben und eine weitere Person ist schon wieder genesen. Die Verabreichung des zweiten Schusses war für den 10. Februar vorgesehen, nun aber ist erst einmal Quarantäne bis zum 5. Februar angeordnet.
Insgesamt gab es in den vergangenen 24 Stunden 21 neue gemeldete Fälle und einen weiteren Todesfall, den nunmehr 111. im Gebiet des Kreises Kleve. Unter den bisher erkannten Erkrankungen konnte weitere Infektion, für die B.1.1.7, die britische Mutation, verantwortlich ist, ausgemacht werden. Auch da war wieder die hohe Zahl der durch den Indexfall ausgelösten Infektionen der entscheidende Hinweis, dass die Mutante zugeschlagen hatte.
Die Belegung der Termine fürs Impfzentrum verlief etwas chaotisch, interessanterweise gab es auf der nordrhein-westfälischen Impfwebsite eine Seiten, der die Programmierer die URL „vertroestenbackend“ gegeben haben – sie wussten, was passieren wird. Auf der Website begrüßen einen da zwei Engelsgestalten, eine in bleu, eine in rosé. Die eine heißt „Elf6“, die andere „Elf7“, das soll wohl dazu beitragen, die Telefonnummer bzw. Webadresse leichter zu memorieren. Das damit transportierte Geschlechterbild muss hier nicht weiter diskutiert werden, aber die Tatsache, dass die beiden Damen aussehen wie die Vorzimmerdrachen, die alles abwimmeln, passt schon irgendwie zum holprigen Start der Terminvergabe. Wer zu spät durchkam, erlebte erst einmal, dass bis zum April alle Termine durchgestrichen waren. Impfangebot für alle bis zum Ende des Sommers?
Sorgenvoll blickt der Klever auch nach Westen: Die Niederlande, wo nun des Nachts eine strikte Ausgangssperre gilt, erlebten in der zweiten Nacht in Folge Randale, es gab Festnahmen im dreistelligen Bereich. In den Städten der Grenze blieb es aber offenbar ruhig. Die Kommunen erließen Notdekrete, die es ihnen erleichtern sollten, hart durchzugreifen.