Erster Corona-Todesfall im Stadtrat: SPD trauert um Heinz Boskamp

Manchmal sagt man das so dahin: Muss erst jemand sterben?

Die Diskussion darüber, ob die Sitzung des Klever Stadtrats am 16. Dezember wegen der dramatischen Ausbreitung der Corona-Pandemie abgesagt werden soll, wird von einem Todesfall überschattet: Heinz Boskamp, Mitglied der SPD-Fraktion, starb am Samstagmorgen im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion.

In dieser Woche war bekannt geworden, dass es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen in der Ratsfraktion der Klever Sozialdemokraten einen Corona-Ausbruch gegeben hatte. Die SPD-Vertreter sagten daraufhin ihre Teilnahme in Ausschusssitzungen ab und begaben sich in häusliche Quarantäne. Wie jetzt bekannt wurde, gehörte Heinz Boskamp zu den Parteimitgliedern, die sich das Virus zugezogen hatten. Der Verlauf der Erkrankung hatte sich am Wochenende rapide verschlechtert. Boskamp starb zu Hause.

In einem Nachruf auf der Website der SPD Kleve heißt es: „Heinz Boskamp hat sich lange Jahre als Mitglied des Rates der Stadt Kleve, Mitglied im SPD-Unterbezirks- und Ortsvereinsvorstandes wie auch als Vorsitzender der AG60Plus auf verschiedene Parteiebenen um sozialdemokratische Politik verdient gemacht. Er hat sich immer für eine sozial-gerechte Gesellschaft, in der die unterschiedlich orientierten Generationen fair zusammenleben und ihren entsprechenden Anteil haben, eingesetzt. Der Ortsverein und die Ratsfraktion der Klever SPD werden Heinz stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Seiner Frau Maria und den Angehörigen gilt unser tiefes Mitgefühl.“

Im Zuge der Ausbreitung des Virus in ihren Reihen sowie der damit einhergehenden Isolierungen hatte die SPD den Antrag gestellt, die kommende Ratssitzung auszusetzen. Gestern hatte sich Daniel Rütter von der FDP sich diesem Vorschlag angeschlossen, in einem Brief an Bürgermeister Gebing sagte er, die Infektionszahlen scheinen völlig außer Kontrolle geraten zu sein.

Wolfgang Gebing allerdings beharrt darauf, die letzte Sitzung in diesem Jahr turnusgemäß durchzuführen und führte zur Begründung wichtige Entscheidungen an, die von dem Gremium zu fällen seien. Es gehe beispielsweise um wichtige Beschlüsse in Grundstücks- und Bauangelegenheiten.

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